Wie wird unsere Natur in Kaltenkirchen geschützt und welche Maßnahmen werden dazu getroffen? Unter diesem Motto haben die SPD Kaltenkirchen und der Bundestagskandidat Bengt Bergt am vergangenen Samstag zu einer Radtour eingeladen.
Mit zahlreichen Teilnehmenden ging es vom Festplatz über den Freizeitpark und die Schirnauallee zu den Ausgleichsflächen direkt hinter der Bundesautobahn 7.
An der Schirnauniederung sind in den letzten zwölf Jahren zahlreich Ausgleichsmaßnahmen für Bauvorhaben innerhalb des Stadtgebietes zustande gekommen. Die Stadt Kaltenkirchen hat die Flächen nicht von Anfang an als Ausgleichsflächen erworben. Jedoch wurden dann nacheinander immer mehr Bebauungspläne in diesem Bereich ausgeglichen, ohne ein Gesamtkonzept zu erstellen. Die Ausgleichsmaßnahmen, die Resultat dieser Bebauungspläne sind, verfolgen das Ziel, extensive Grünlandbewirtschaftung auf möglichst vielen Flächen zu etablieren.
Anschließend führte die Tour durch das FFH-Gebiet Moorkarten und zum möglichen Gebiet der Motorcrossanlage für den MSC Kaltenkirchen. Dabei wurde das Thema der Knicks angesprochen. Knicks gehören zu den prägenden Landschaftselementen in Schleswig-Holstein. Sie bieten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Zudem üben Knicks wichtige Boden- und Klimaschutzfunktionen im waldarmen Schleswig-Holstein aus. Damit sind die Knicks ein wichtiger Baustein für den Insekten und Artenschutz. Dabei waren sich alle einig und es stößt auf Unverständnis, weshalb die CDU und FDP ein Knickschutzkataster für unsere Stadt ablehnen.
Ebenso ging es noch über den Wanderweg an der Krückau entlang, auch dort gab Informationen besonders zum Verlauf des Flussbettes. Der Verlauf der Krückau auf Kaltenkirchener Gebiet ist eng mit dem Hochwasserschutz verbunden. Durch die hohe Flächenversiegelung sind im Quellbereich der Krückau einige Regenwasserrückhaltebecken notwendig geworden. Erst ab der Flottkampschule ist die Krückau als Au erkennbar. Die Regenwasserrückhaltebecken sollten so angelegt werden, dass sie nach Starkregen innerhalb von 24 Stunden trockenlaufen. Sie müssen auch von Bewuchs freigehalten werden. Andernfalls wird die Wasserqualität durch zu hohe Nährstoffeinträge verschlechtert und das Fassungsvermögen der Becken reduziert.
Zum Schluss ging es in den Schmetterlingsgarten zu einem Ausklang, bei welchem sich die Anwesenden über politische Themen wie das Gesundheitssystem oder die Rentenversicherung austauschten. Besonders möchten wir uns bei allen Teilnehmenden und dem NABU für die Unterstützung bedanken.
